BRC021 Mediensozialisation

Im 21. BredowCast spricht Dr. Ingrid Paus-Hasebrink, Professorin an der Universität Salzburg und derzeit Gastwissenschaftlerin am Hans-Bredow-Institut, mit Daniela  Friedrich und gibt Einblick in elf Jahre ihrer Langzeitstudie zur Rolle von Medien in der Sozialisation von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen.

Das Herzstück der Mediensozialisationsstudie von Ingrid Paus-Hasebrink ist eine qualitative Studie, die von Theorie-, Sekundär- und Literaturanalysen gerahmt wird. Seit elf Jahren wurden 20 (später 18) Familien begleitet und alle zwei Jahre zu ihrer lebensweltlichen Situation und zum Umgang mit Medien befragt. Dabei zeigt sich deutlich, dass Sozialisation mediatisierte Sozialisation ist. Ein wichtiges Ergebnis der Studie ist aber, dass mediale Angebote nicht direkt auf Kinder und Jugendliche einwirken. Die Studie zeigt vielmehr, dass Sozialisationsprozesse an die Lebenswelt eines Kindes in seiner Familie und ihre spezifische Lebensführung gebunden sind; die Familie bzw. Kernbeziehungsgruppe stellt die Basis für die Sozialisation eines Kindes dar: Wo und wie ein Kind aufwächst, welche spezifischen sozio-ökonomischen, aber auch welche sozio-emotionalen Ressourcen ihm in seiner Familie zur Verfügung stehen, spielt eine zentrale Rolle für den Umgang von Kindern und Jugendlichen mit Medien.

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BRC020 Medien und Macht

Hermann-Dieter Schröder und Kevin Dankert eröffnen eine kommunikationswissenschaftliche und juristische Perspektive auf den Themenkomplex Macht und Medien. Sie diskutieren über Meinungsmacht, erläutern verschiedene Arten von Macht und erklären, wo Regulierung durch den Staat an ihre Grenzen stoßen kann. Außerdem geben sie Einblick in Ergebnisse aus dem zweiten Media Pluralism Monitor, in dem die Medienvielfalt innerhalb der EU vergleichend untersucht und bewertet wurde.

Hier liegen die vollständigen Ergebnisse des Media Pluralism Monitor.

BRC019 Summerschool im Winter

Summerschool mitten im Winter? In Australien ist das möglich. Lisa Merten, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Hans-Bredow-Institut, hat im Februar/März 2016 vier Wochen in Brisbane verbracht. Was sie dort gemacht hat, weshalb eine Summerschool eine gute Sache ist und ob sie es wieder tun würde, darüber berichtet sie in dieser 19. Folge des BredowCast.

BRC018 Social Media in der Wissenschaftskommunikation

Wissenschaftskommunikation verändert sich durch sogenannte Intermediäre wie Google, Facebook und Wikipedia. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind zunehmend gezwungen, sich an die Regeln der Intermediäre zu halten und anders zu kommunizieren, können aber auch von Social Media profitieren. Dr. Jan-Hinrik Schmidt fasst in seiner Expertise für eine Arbeitsgruppe der Wissenschafts-Akademien zusammen, was die Wissenschaft über die neuen Bedingungen der Social Media Kommunikation schon weiß.

Das Internet verringert die Hürden für das Bereitstellen, Bearbeiten und Auffinden von Inhalten aller Art. Davon profitieren auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Kommunikation in den digitalen Kanälen. Neue Ergebnisse der eigenen Arbeit können leichter zugänglich gemacht werden und Informationen aus dem eigenen Forschungsfeld sind leichter auffindbar. Doch die Kommunikation ist auch an Bedingungen geknüpft, die von der Software der Intermediäre bestimmt wird. Im BredowCast erzählt Jan-Hinrik Schmidt, welche Rolle die Intermediäre bei der Kommunikation in sozialen Netzwerken spielen und was dies für die Wissenschaftskommunikation bedeutet.

Im Blog Wissenschaftskommunikation-hoch-drei  hat Jan-Hinrik Schmidt seine Expertise ausführlich dargestellt und erläutert. Auf SlideShare hat er außerdem die Folien seines Vortrag “Soziale Medien als Intermediäre in der Wissenschaftskommunikation” zur Verfügung gestellt.

[Update 2.4.2016] Auf der Projektseite der acatech ist die Expertise mittlerweile auch zum Download verfügbar.

 

Am 18. März 2015 fand in Berlin ein Workshop der Akademien-Arbeitsgruppe „Kommunikation zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und Medien“ statt: “Bedeutung, Chancen und Risiken der Sozialen Medien für die Wissenschaftskommunikation”. Die Akademien-Arbeitsgruppe hat dieses schöne storify zu der Veranstaltung zusammengestellt:

 

BRC017 Framing in der Gesundheitskommunikation

Wenn Menschen erkranken, informieren sie sich häufig auch in den Medien über Behandlungsmöglichkeiten. Alternativer oder komplementärer, also ergänzender Medizin kommt hierbei eine besondere Rolle zu. Michael Grimm untersucht in seiner Dissertation die Darstellung alternativer und komplimentärer Medizin gegen Krebs im deutschen Fernsehen. Dazu nutzt er den multimodalen Framing-Ansatz, in dem sowohl Texte und Sprache als auch Bilder erfasst werden. Im BredowCast erklärt Michael, was unter Framing verstanden wird und was an dieser Perspektive so spannend ist.

BRC015 Das SCAN-Projekt

Durch digitale Medien sind die Möglichkeiten des Publikums, sich zu Wort zu melden und journalistische Texte zu kommentieren, enorm gewachsen. Redaktionen stehen damit vor der Herausforderung, mit diesem erhöhten Feedbackaufkommen in ihrem redaktionellen Alltag  umzugehen. Die manuelle Sichtung von Publikumsrückmeldungen ist sehr zeitintensiv, automatische Analyseverfahren sind meist auf wenige Features beschränkt und überwiegend auf quantifizierende Messungen angelegt. Die Möglichkeiten, Nutzerkommentare mit Hilfe von Algorithmen auch inhaltlich zu erfassen, stehen noch sehr am Anfang und konzentrieren sich vielfach darauf, so genannte „Hasskommentare“ zu filtern.

Das Projekt SCAN (Systematische Inhaltsanalyse von Nutzerkommentaren für Journalisten) widmet sich diesem Problem und will ein Software-System entwickeln, das Journalisten bei der Analyse, dem Filtern und Zusammenfassen von nutzergenerierten Inhalten unterstützen soll. Dr. Wiebke Loosen und Lisa Merten vom Hans-Bredow-Institut arbeiten hierfür mit Prof. Dr. Walid Maaleji und seinem Team von der Informatik der Universität Hamburg gemeinsam an einer Lösung und erproben gleichzeitig eine neue Form interdisziplinärer Kooperation.

Wiebke Loosen und Lisa Merten erzählen im BredowCast davon, wie sich Sozialwissenschaften und Informatik einander annähern, dass Qualität und Algorithmus in beiden Disziplinen durchaus verschieden aufgefasst werden können, und was man voneinander lernen kann.

BRC014 MIRACLE Hackathon

Ein Hackathon ist eine für das Hans-Bredow-Institut bisher untypische Veranstaltung. Statt Forschung und Transfer geht es um das Programmieren von Demos, Apps und digitalen Diensten. Stephan Dreyer hat am 19. und 20. Oktober 2015 einen solchen Hackathon im Rahmen des MIRACLE-Projekts veranstaltet. In diesem BredowCast erklärt er, was ein Hackathon ist, was die Veranstaltung mit dem MIRACLE-Projekt zu tun hat und was er dort erlebt hat.

Im von der EU kofinanzierten MIRACLE-Projekt geht es um Daten zur Alterseinstufung von Medieninhalten. Durch die sich verändernde Medienwelt ist auch die Kennzeichnung von Altersfreigaben einem Wandel unterzogen; visuelle Alterskennzeichen werden durch elektronische Labels abgelöst oder ergänzt. In vielen Ländern arbeiten viele Akteure mit sehr unterschiedlichen Alterskennzeichen, auch elektronischen. Dabei werden ganz unterschiedliche Datenformen und -strukturen genutzt. Das MIRACLE-Projekt zielt darauf ab, einen international einheitlichen Standard für elektronische Alterskennzeichen hervorzubringen, und die Vorteile von dadurch zur Verfügung gestellten interoperablen Altersbewertungen aufzuzeigen.

Das MIRACLE-Projekt trifft also selbst keine Entscheidungen zur Alterseinstufung, sondern bietet eine Datenspezifikation an, die von allen derzeitigen Klassifizieren für die eigenen Altersbewertungen genutzt werden können. Dadurch können bestehende Einstufungen leicht in maschinenlesbare Formen überführt und über Landes- und Systemgrenzen hinweg verbreitet, ausgetauscht und genutzt werden.

Partner im Projekt:

  • BBFC,der Britische Filmklassifizierer
  • NICAM, das Institut, das das niederländische Altersbewertungssystem „Kijkwijzer“ verantwortet
  • PEGI, die Stelle, die die EU-weite Vergabe von Altersempfehlungen bei Games und Apps verantwortet (Ausnahme: Deutschland)
  • FSM, Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter, eine anerkannte Einrichtung der Selbstkontrolle im deutschen Jugendmedienschutz
  • NCBI, das Safer Internet Center der Tschechischen Republik
  • JusProg ist eine kostenlose Filtersoftware für den Computer
  • Allot-Optenet, eine Firma, die Filterlösungen für ISPs anbietet

BRC013 Twitter-Friends-Repertoires

Auf Twitter zählen nicht nur die eigenen Follower, sondern auch diejenigen Accounts, denen man selber folgt: Sie speisen die eigene Timeline und bestimmen so maßgeblich, welche Informationen man auf Twitter erhält.

Mit einer am Hans-Bredow-Institut entwickelten Methode lassen sich die „Twitter-Friends-Repertoires“ von Nutzern identifizieren und auf Muster überprüfen. Unterscheiden sich zum Beispiel twitternde Nationalspieler oder Kandidierende zur Hamburgischen Bürgerschaft vom Publikum der Tagesschau und der SZ auf Twitter? Dr. Jan-Hinrik Schmidt berichtet im dreizehnten BredowCast über die Methode und erste Ergebnisse der innovativen Studie.

BRC012 Entangled Media Histories

“Entangled Media Histories” (kurz EMHIS) ist ein Netzwerk aus Forscherinnen und Forschern aus Lund, Bournemouth und Hamburg, die Arbeiten zu einer europäischen Mediengeschichte befördern, Forschungen zur Perspektive des „entanglement“ in der Mediengeschichte anstoßen und bislang vernachlässigte Aspekte des europäischen Einflusses auf mediengeschichtliche Entwicklungen aufarbeiten.

EMHIS wird finanziert von der „Swedish Foundation for International Cooperation in Research and Higher Education“ (STINT) und organisiert sich in Form von Workshops und Konferenzen. Dr. Hans-Ulrich Wagner und Alina L. Tiews von der Forschungsstelle Mediengeschichte arbeiten von Herbst 2013 bis Frühjahr 2017 mit Kolleginnen und Kollegen von der Lund University (Schweden) und dem Centre for Media History an der Bournemouth University (Großbritannien) zusammen.

BRC011 Net Children 2020 - Gutes Aufwachsen mit Medien

Der internationale Fachkongress „Net Children 2020 – Growing up with Media“ hat am 16. und 17. April 2015 mit 240 ExpertInnen aus 33 Ländern in Berlin stattgefunden. Der Kongress wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und dem Hans-Bredow-Institut mit Unterstützung von klicksafe veranstaltet.

Im elften BredowCast spricht Daniela Friedrich mit Uwe Hasebrink und Stephan Dreyer über das ungewöhnliche, interaktive Konzept der Veranstaltung und warum der Ansatz so gewinnbringend für die TeilnehmerInnen und die internationale Debatte rund um Jugendmedienschutz und Medienerziehung ist. Außerdem geben die beiden Gesprächspartner einen Einblick in die Ergebnisse der Konferenz und zeigen, wie sich die Roadmap „Net Children 2020 – Growing up with Media“ weiterentwickelt.