BRC025 Flucht und Vertreibung im Rundfunk

Ist die Lage von Flüchtlingen in Deutschland heute wirklich neu? Oder gibt es nicht zeit- und länderübergreifende Ähnlichkeiten? Wo liegen Spezifika, wo Parallelen von Flucht- und Integrationsprozessen in Geschichte und Gegenwart?

Um Antworten auf diese Fragen zu liefern und Diskussionen anzuregen, gibt das Hans-Bredow-Institut mit Unterstützung des Deutschen Rundfunkarchivs und der Historischen Kommission der ARD eine CD zum Thema „Flucht und Vertreibung im Rundfunk – Tondokumente aus den Jahren 1945 bis 1960“ heraus. Verantwortliche Projektbearbeiter sind Dr. Hans-Ulrich Wagner, Leiter der Forschungsstelle Mediengeschichte, und Alina Laura Tiews, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Forschungsstelle Mediengeschichte.

Die CD enthält 21 Ausschnitte aus Tondokumenten des deutschen Rundfunks der Jahre 1946 bis 1960, die die Ankunft, die Herkunft und die Erlebnisse deutscher Flüchtlinge und Vertriebener behandelten. Die Aufnahmen sind in den Schallarchiven der ARD-Sendeanstalten und im Deutschen Rundfunkarchiv überliefert. Wir stellen sie auf der CD zusammen, um Aufklärung zu leisten über die historische Situation der deutschen Flüchtlinge und Vertriebenen im geteilten Deutschland nach 1945 und um Fragen nach Parallelen und Unterschieden zur Gegenwart aufzuwerfen.

Die CD richtet sich an alle, die sich über die Geschichte der Vertriebenenintegration in Deutschland nach 1945 informieren und weiterbilden möchten und an alle, die über die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Lebenslagen von Flüchtlingen in Deutschland heute und vor 70 Jahren nachdenken möchten. Die CD kann speziell die historische Wissensvermittlung an Schulen, Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen unterstützen und möchte zur Diskussion anregen. Auch soll sie Journalistinnen und Journalisten Materialien an die Hand geben, um aktuelle und historische Aspekte zur Flüchtlingsaufnahme in Deutschland mit einem neuen Hintergrundwissen kommentieren zu können. Schließlich soll die CD, die bisher unveröffentlichtes Quellematerial kuratiert und wissenschaftlich kommentiert, neue zeit- und medienhistorische Forschungen anstoßen.

Die CD wird im Frühjahr 2017 erscheinen und den Titel “Flucht und Vertreibung im Rundfunk – Tondokumente aus den Jahren 1945 bis 1960” tragen. Sie wird gegen Einsendung eines frankierten Rückumschlags beim Hans-Bredow-Institut bestellt oder kann selbst dort abgeholt werden.

BRC012 Entangled Media Histories

“Entangled Media Histories” (kurz EMHIS) ist ein Netzwerk aus Forscherinnen und Forschern aus Lund, Bournemouth und Hamburg, die Arbeiten zu einer europäischen Mediengeschichte befördern, Forschungen zur Perspektive des „entanglement“ in der Mediengeschichte anstoßen und bislang vernachlässigte Aspekte des europäischen Einflusses auf mediengeschichtliche Entwicklungen aufarbeiten.

EMHIS wird finanziert von der „Swedish Foundation for International Cooperation in Research and Higher Education“ (STINT) und organisiert sich in Form von Workshops und Konferenzen. Dr. Hans-Ulrich Wagner und Alina L. Tiews von der Forschungsstelle Mediengeschichte arbeiten von Herbst 2013 bis Frühjahr 2017 mit Kolleginnen und Kollegen von der Lund University (Schweden) und dem Centre for Media History an der Bournemouth University (Großbritannien) zusammen.

BRC008 Flucht und Vertreibung

Die öffentliche Kommunikation über Vergangenheit ist ein zentraler Bestandteil aller aktuell geführten Selbstverständigungsprozesse von Gesellschaften. Massenmedien werden selbst zu Akteuren von solchen vergangenheitspolitischen Aushandlungsprozessen und prägen Geschichtswissen, -bilder und -vorstellungen entscheidend mit. Über diese „Beziehungen“ von Medien und Gesellschaft sprechen Alina Laura Tiews und Hans-Ulrich Wagner von der Forschungsstelle Mediengeschichte im neuen BredowCast.

Zwei Anlässe führten dazu – ein geplanter Workshop zum Thema „Flucht und Vertreibung“ im Radio sowie die Abgabe der Promotion von Alina Laura Tiews, in der sie die medial vermittelten Bilder von „Flucht und Vertreibung“ in Kino- und Fernsehfilmen der beiden deutschen Staaten bis in die 1980 Jahre untersucht.

BRC006 Tatort: Mediengeschichte

Die Forschungsstelle Mediengeschichte ist ein Kooperationsprojekt. Das Hans-Bredow-Institut, die Universität Hamburg mit dem Fachbereich Sprache Literatur Medien I, sowie der öffentlich-rechtliche NDR tragen diese Einrichtung, die in Deutschland einzigartig ist.

„Schauplatz“ des Podcasts ist der 14. Stock des sog. „Philturms“ auf dem Uni-Campus (Von-Melle-Park 6). Hier arbeiten Dr. Hans-Ulrich Wagner, Alina Laura Tiews und Philipp Seuferling daran, medienhistorische Prozesse wissenschaftlich zu untersuchen.
Hans-Ulrich Wagner ist seit Ende 2000 an der Forschungsstelle tätig. Seit August 2005 ist er Senior Researcher am Hans-Bredow-Institut und leitet die Forschungsstelle Mediengeschichte. Alina Laura Tiews ist seit März 2013 an der Forschungsstelle Mediengeschichte als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Daneben arbeitet sie intensiv an ihrer Promotion. Diese geht der Frage nach, welche Rolle „Flucht und Vertreibung“ im deutsch-deutschen Film und Fernsehen spielten. Der Titel ihrer Dissertation wird lauten: “Fluchtpunkt Film. Integrationen der deutschen Flüchtlinge und Vertriebenen durch fiktionale Narrationen aus Kino und Fernsehen im geteilten Deutschland 1945-1989”. Philipp Seuferling studiert Medien- und Kommunikationswissenschaften an der Universität Hamburg und ist seit September 2013 studentische Hilfskraft an der Forschungsstelle.

In diesem Podcast spricht Daniela Friedrich mit allen drei MitarbeiterInnen der Forschungsstelle über Mediengeschichte im Allgemeinen und über regionale Identitätsbildung in den Medien im Besonderen. Dabei geht es unter anderem um die beliebteste deutsche Krimi-Reihe im Fernsehen – um den Tatort. Wir erfahren, welche Klischees Sylt im Tatort für uns bereit hält und woran wir Köln erkennen können. Außerdem sprechen wir über Sound History und erkunden, wie Hamburg klingt.

Weitere Links zu Artikeln und Themen aus diesem BredowCast: