BRC015 Das SCAN-Projekt

Durch digitale Medien sind die Möglichkeiten des Publikums, sich zu Wort zu melden und journalistische Texte zu kommentieren, enorm gewachsen. Redaktionen stehen damit vor der Herausforderung, mit diesem erhöhten Feedbackaufkommen in ihrem redaktionellen Alltag  umzugehen. Die manuelle Sichtung von Publikumsrückmeldungen ist sehr zeitintensiv, automatische Analyseverfahren sind meist auf wenige Features beschränkt und überwiegend auf quantifizierende Messungen angelegt. Die Möglichkeiten, Nutzerkommentare mit Hilfe von Algorithmen auch inhaltlich zu erfassen, stehen noch sehr am Anfang und konzentrieren sich vielfach darauf, so genannte „Hasskommentare“ zu filtern.

Das Projekt SCAN (Systematische Inhaltsanalyse von Nutzerkommentaren für Journalisten) widmet sich diesem Problem und will ein Software-System entwickeln, das Journalisten bei der Analyse, dem Filtern und Zusammenfassen von nutzergenerierten Inhalten unterstützen soll. Dr. Wiebke Loosen und Lisa Merten vom Hans-Bredow-Institut arbeiten hierfür mit Prof. Dr. Walid Maaleji und seinem Team von der Informatik der Universität Hamburg gemeinsam an einer Lösung und erproben gleichzeitig eine neue Form interdisziplinärer Kooperation.

Wiebke Loosen und Lisa Merten erzählen im BredowCast davon, wie sich Sozialwissenschaften und Informatik einander annähern, dass Qualität und Algorithmus in beiden Disziplinen durchaus verschieden aufgefasst werden können, und was man voneinander lernen kann.