- Download:
- MP3 Audio30 MB
- MP3 Audio30 MB
- MPEG-4 AAC Audio23 MB
- MPEG-4 AAC Audio23 MB
- Opus Audio11 MB
- WebVTT Captions47 KB
- WebVTT Captions47 KB
Memes sind zu einer Sprache des Internets geworden. Wer sie nicht beherrscht, dem entgeht so manche Stellungnahme und Pointe. Die Medienhistoriker Dr. Hans-Ulrich Wagner und Hermann Breitenborn erklären, warum es sich lohnt, Memes kommunikationswissenschaftlich zu untersuchen, und wie über Memes Geschichte kommuniziert wird.
Der Begriff „Meme“ wurde zum ersten Mal vom einem Evolutionsbiologen verwendet. Richard Dawkins schrieb 1976 in seinem Buch „The Selfish Gene“ über Memes als Merkmale, die „kulturell vererbt“ werden. Im Gegensatz zu biologischen Merkmalen, die sich über Gene innerhalb der Erblinie weiterschreiben, schreiben sich Memes über Praktiken und Nachahmung innerhalb einer Kultur fort. Seit den 1990er Jahren wird der Begriff für sich schnell verbreitende, in unterschiedlichsten Formen wiederkehrende Internet-Phänomene verwendet.
Internet-Memes
Noch vor zehn Jahren musste man nach Memes auf speziellen Meme-Websites (z.B. Memebase) oder auf Plattformen wie reddit oder 9gag suchen. Heute gehören sie zum Alltag und fluten Social-Media-Plattformen. Meist sind es humorvolle Bilder oder Videos mit denen User*innen auf Themen aus (Pop)Kultur, Politik etc. Bezug nehmen. Doch gerne werden Memes auch dazu verwendet, um in den Sozialen Medien auf Ereignisse in beinahe Echtzeit zu reagieren und Aktuelles zu kommentieren.
Historische Themen in Memes
Aus der Fülle des Materials greifen die Wissenschaftler Dr. Hans-Ulrich Wagner und Hermann Breitenborn die Memes auf, die aktuell einen Bezug auf Geschichte herstellen bzw. historische Versatzstücke für ihre Aussagen nutzen. Ihr Fokus liegt auf der Frage, wie historische Themen in Internet-Memes Verwendung finden.
Zwei Kategorien von historischen Memes könne man unterscheiden, sagen die beiden. In der ersten Kategorie findet man Memes, die eine historische Darstellung aufgreifen und diese durch Vervielfältigung und Veränderung zum eigenständigen Meme machen. In der zweiten Kategorie wird historisches Material aufgegriffen und mit aktuellen Bezügen in Verbindung gesetzt. Im Podcast erklären die beiden anhand von drei Beispielen, wie in Memes insbesondere die Themen Holocaust und Nationalsozialismus behandelt werden.
Links
Literatur zum Thema
- Blog-Artikel zu #JanaAusKassel-Memes auf dem Media Research Blog
- Bülow, Lars; Johann, Michael (Hg.) (2019): Politische Internet-Memes. Theoretische Herausforderungen und empirische Befunde. Berlin: Frank & Timme.
- Hartmann, Flora (2017): Meme: Die Kunst des Remix. Bildsprache politischer Netzkultur. Hrsg. von der Amadeu-Antonio-Stiftung. Berlin: Amadeu Antonio Stiftung.
- Knobel, Michele (2018): Online memes, affinities and cultural production
- Nestler, Nick (o.J.): Memetische Bilderkämpfe. Rechtsextreme Memes – eine politische Ikonographie. Marburg (neue ideengeschichtliche politikforschung).
- Pauliks, Kevin (2017): Die Serialität von Internet-Memes. Glückstadt: vwh.
- Shifman, Limor (2014): Memes in Digital Culture. MIT Press
Im Podcast besprochene Beispiele für historische Memes
Dr. Hans-Ulrich Wagner
- Zur Person
- Auf Twitter – @h_u_wagner
Hermann Breitenborn
- Auf YouTube – Videohütte
Johanna Sebauer
- Zur Person
- Auf Twitter – @JohannaSebauer
Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut
- Website
- Auf Twitter – @BredowInstitut
- E-Mail an das Podcast-Team