BRC084 Denkwerkstatt als wissenschaftliche Methode

Irene Broer hat für ihr aktuelles Forschungsprojekt die Denkwerkstatt als Erhebungsmethode gewählt. Was die Vorteile dieses innovativen transfer-orientierten Formates sind, erklärt sie im BredowCast. 

Man müsse sich eine Denkwerkstatt als einen geschützten Raum vorstellen, in den Menschen eingeladen werden, um sich zu einem bestimmten Thema völlig frei zu äußern und gemeinsam mit anderen Ideen zu entwickeln, sagt Irene Broer, seit mehreren Jahren wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Instituts für Medienforschung. 

Für ihr aktuelles Projekt zur Rolle der öffentlich-rechtlichen Medien im gesellschaftlichen Zusammenhalt haben sie und ihre Kolleg*innen mehrere dieser Denkwerkstätten veranstaltet, um einen tiefen Einblick zu bekommen, was Menschen aus unterschiedlichen demographischen Gruppen über das Thema denken. 

Denkwerkstatt als Prozess 

Wichtig sei der Austausch von Meinungen. Dahingehend unterscheiden sich Denkwerkstätten von klassischen sozialwissenschaftlichen Methoden wie Befragungen oder teilnehmenden Beobachtungen. „Im Zusammenkommen von Perspektiven entsteht etwas ganz Neues“, sagt Irene Broer.  

Ein weiterer Unterschied zu anderen sozialwissenschaftlichen Methoden ist die aktive Teilnahme der Forschenden an der in der Denkwerkstatt entstehenden Debatte.  

Besonders empfehlenswert sie diese Art der Forschungsmethode für Fragestellungen, bei denen Forschung und Praxis zusammentreffen, und die nicht nur für die Forschung relevant sind, sondern innerhalb der Gesellschaft gerade hochaktuell sind. Oder aber für Fragestellungen zu Themen, bei denen es besonders konfliktreiche Debatten gibt. 

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Irene Broer 

Johanna Sebauer 

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