In Flüchtlingsunterkünften herrschen spezielle Informationsbedürfnisse und Mediennutzungspraktiken. Philipp Seuferling erforscht sie.
In den vergangenen Jahrzehnten erlebte Deutschland eine Reihe von Fluchtbewegungen. Menschen aus verschiedensten Ländern fanden in Sammelunterkünften eine temporäre Bleibe. Aufgrund der speziellen Informationsbedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner bildeten sich dort ganz eigene Mediennutzungspraktiken heraus.
In den Lagern der unmittelbaren Nachkriegsjahre gaben die Bewohnerinnen und Bewohner „Lagerzeitungen“ heraus, um über für sie relevante Themen zu informieren. „Lagerkinos“ dienten zur Unterhaltung, wurden von den Alliierten aber auch als Möglichkeit der demokratischen Umerziehung wahrgenommen. Später dienten Medien den Geflüchteten auch als Mittel, um auf Missstände in ihren Unterkünften aufmerksam zu machen.
Philipp Seuferling, derzeit Gastforscher am Leibniz-Institut für Medienforschung, schreibt seine Dissertation über Medien in deutschen Flüchtlingslagern im Zeitraum von 1945 bis circa 2000. Im BredowCast erzählt er Johanna Sebauer, wie sich die Mediennutzung von Geflüchteten im Laufe der Zeit geändert hat und warum man sich darüber Gedanken machen sollte.
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- Paper von Philipp Seuferling: “Pre-Digital Media Practices in Refugee Camps”
Philipp Seuferling
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