BRC041 Like-Economy: Das Geschäft mit den Followern

Um den Handel mit Likes, Followern und Kommentaren ist ein globaler Wirtschaftszweig entstanden. Prof. Dr. Patrick Vonderau erforscht ihn.

Likes, Follower, Shares und Kommentare kann man kaufen. Ganz legal und oftmals nur mithilfe ein paar weniger Klicks. „Like-Economy“ wird der Handel mit dem digitalen Gut auch genannt und er erstreckt sich über den ganzen Globus. Prof. Dr. Patrick Vonderau und sein Team forschen in verschiedenen Ländern, um ein erstes Bild dieses wirtschaftlichen Phänomens zu zeichnen.

Die wichtigste Erkenntnis bislang: Mit dem medial transportierten Bild der „Click-Farms“ – digitalen Sweatshops in Billiglohnländern des globalen Südens – hat der Wirtschaftszweig wenig zu tun. Eine riesige, gar illegale Schattenwirtschaft gibt es nicht. In der Like-Economy arbeitetet man professionell organisiert und in der Regel legal. Die Arbeit ist eher mit Onlinemarketing zu vergleichen als mit ausbeuterischen Strukturen und Internetbetrug.

Dennoch ist der Handel mit Likes und Followern nicht unproblematisch. Wie es rechtlich um ihn bestellt ist, ist noch nicht zur Gänze geklärt. Welchen Einfluss er auf eventuelle politische Kräfteverhältnisse hat, muss ebenso noch detaillierter erforscht werden.

Prof. Dr. Patrick Vonderau ist Professor an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Ans Leibniz-Institut für Medienforschung kam Prof. Vonderau für einen Vortrag und erklärte sich im Anschluss spontan dazu bereit, im BredowCast mit Johanna Sebauer über seine aktuelle Forschung zu sprechen.

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Like-Economy

Click-Farming

Typische Berichterstattung über Click-Farming 

Forschungsprojekt von Prof. Dr. Patrick Vonderau

  • Shadow Economies of the Internet: An Ethnography of Click Farming (2018- 2020). In Zusammenarbeit mit dem Sozialanthropologen Johan Lindquist (Universität Stockholm). Es wird finanziert vom Vetenskapsrådet/The Swedish Research Council

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